Längsschnittstudie über die ersten 18 Lebensjahre
Prospektive Überprüfung psychodynamischer Grundannahmen zur biographischen Bedingtheit psychischer Vulnerabilität und Symptombelastung:
Vorhersage von Persönlichkeitsfunktionen, psychodynamischen Konflikten und psychischem Wohlbefinden auf der Grundlage früher Beziehungserfahrungen und aktueller Persönlichkeitsentwicklung im Übergang zum Erwachsenenalter.
Längsschnittstudie gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG – 2007 bis 2012), das Zentrum für Forschungsförderung (ZFF) der KU Eichstätt-Ingolstadt (2024) und die Lotte-Köhler-Stiftung (seit 09/2025)
Basierend auf 2007 durchgeführten Datenerhebungen mit einer Stichprobe werdender Eltern, die u.a. Mutter-Kind-Interaktionen, die frühe Mutter-Kind-Bindung und die Repräsentation von der Paarbeziehung als Bindungsbeziehung (Crowell et al., 2002; Treboux et al., 1996) umfassten, wurden 2024 viele der dann 17-jährigen Jugendlichen zu ihrem Wohlbefinden, ihren vorherrschenden Lebensthemen, ihren psychischen Belastungen (Fragebogen für Jugendliche; Döpfner et al., 2014) befragt. Außerdem wurden psychodynamische Konstrukte i.S. des Niveaus der strukturellen Integration („Strukturniveau“) und der psychodynamischen Konflikte operationalisiert und mit dem Interview und einem Fragebogen (OPD-KJ-Strukturfragebogen; Schrobildgen et al., 2019) der Operationalisierten Psychodynamischen Diagnostik im Kindes- und Jugendalter (Arbeitskreis OPD-KJ-2; 2020) erhoben. Das Persönlichkeitsfunktionsniveaus wurde mit dem Fragebogen Levels of Personality Functioning (LoPF-Q 12-18; Got, Birkhölzer & Schmeck, 2018) erfasst. Ersten Analysen zufolge vermitteln das im Selbstbericht erfasste Strukturniveau und das Persönlichkeitsfunktionsniveau den Zusammenhang zwischen der Qualität der frühen Mutter-Kind-Interaktion und der Symptombelastung durch internalisierende Probleme.
Projektbeteiligte:
Dr. Johanna Behringer (Leitung)
Julia Festini (Ko-Leitung im Projekt, Datenerhebungen 2025/26)
Teilprojekt Erfassung der Körperrepräsentation als „Outcome of Development“
Anja Wagner (Doktorandin KU Eichstätt) – anjawagner@posteo.de
Bisherige Publikationen aus dem Projekt:
Behringer, J. (2017). Das Innere Arbeitsmodell von Bindung bei Erwachsenen. In H. Schauenburg & B. Strauß (Hrsg.), Bindung in Psychologie und Medizin: Grundlagen, Klinik und Forschung – Ein Handbuch (S. 55-79). Stuttgart: Kohlhammer.
Behringer, J., Reiner, I. & Spangler, G. (2016). Mütterliche Bindungsrepräsentation, Paarbindung und Elternverhalten. In G. Gloger-Tippelt (Hrsg.) Bindung im Erwachsenenalter (S. 319-354). Bern: Hans Huber.
Leyh, R., Heinisch, C., Behringer, J., Reiner, I., & Spangler, G. (2016). Maternal attachment representation and neurophysiological processing during the perception of infants‘ emotional expressions. PLoS One (Public Library of Science). doi: 10.1371/journal.pone.0147294.
Briggs, S., & Behringer, J. (2012). Linking infant observation research and other paradigms. In C. Urwin & J. Sternberg (Eds.), Infant observation and research: Emotional processes in everyday lives. (pp. 149-159). New York, NY US: Routledge/Taylor & Francis Group.
Behringer, J., Reiner, I. & Spangler, G. (2011). Maternal representations of past and current attachment relationships, and emotional experience across the transition to motherhood, Journal of Family Psychology, 25(2), 210-219. doi: 10.137/a0023083