D-CARE/M-CARE: Eltern-Kind Interaktion und ihre neurobiologischen Korrelate

D-CARE/M-CARE: Eltern-Kind Interaktion und ihre neurobiologischen Korrelate

In diesem interdisziplinären und multimodalen Projekt zu neurobiologischen Korrelaten der Eltern-Kind Interaktion interessiert uns u. a., wie mentale Modelle eigener Kindheitserfahrungen (Bindungsrepräsentation) auf Seiten der Eltern sowie ihrer 5-6 Jahre alten Kinder, mit unterschiedlichen Aspekten der Eltern-Kind-Beziehung zusammenhängen. In der Studie, die am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften, Leipzig (PI: Pascal Vrticka) in Kooperation verschiedener Lehrstühle durchgeführt wurde, bot sich die Möglichkeit, in zwei konsekutiven Studien mit insgesamt 140 Eltern-Kind Dyaden hierzu sowohl traditionelle, etablierte Bindungsmaße (Interview, Geschichtenergänzungsverfahren) mit neurowissenschaftlichen Methoden zusammenzuführen. Zentral war dabei die Untersuchung von Synchronie beider InteraktionspartnerInnen- als dyadisches Maß – im Verhalten aber auch angesichts der Aktivität in frontalen und temporalen Hirnregionen (Interpersonale neuronale Synchronie, INS), die während einer kooperativen Problemlöseaufgabe mittels funktioneller Nahinfrarotspektroskopie (fNIRS) – Hyperscanning erfasst wurde. Des Weiteren konnten in diesem Projekt Fragestellungen zu elterlicher Mentalisierungsfähigkeit oder väterlichen Rolleneinstellungen im Zusammenhang mit feinfühligem Elternverhalten während der Interaktion untersucht werden. An einem weiteren Termin wurde elterliche Gehirnaktivität – z. B. in Reaktion auf kindliche, emotionale Reize – zudem mittels funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) erfasst werden.

 

Aktuelle Befunde aus den Kooperationsprojekten (PI : Pascal Vrticka, Essex) sind hier veranschaulicht:

Neuronaler Gleichklang zwischen Eltern und Kindern

Synced brains: Why being constantly tuned in to your child’s every need isn’t always ideal

 

Eine ausführliche Beschreibung der CARE Studien (zu denen D-/M-CARE zählt), beteiligter KooperationspartnerInnen und Publikationen ist hier zu finden: CARE Studies

 

Aktueller Stand: Datenerhebung abgeschlossen.

Projektbeteiligte an der FAU: Melanie Kungl, Gottfried Spangler, Sandra Gabler

Bisherige Publikationen mit Beteiligung der FAU:

Nguyen, T. & Kungl, M. T., Hoehl, S., White, L. O., & Vrtička, P. (2024). Visualizing the invisible tie: Linking parent–child neural synchrony to parents’ and children’s attachment representations. Developmental Science, 27(6), e13504.

Kungl, M.T.* & Gabler, S.*, White, L.O., Vrticka, P. & Spangler, G. (2024). Precursors and effects of parental reflective functioning: Links to caregivers‘ attachment representations and behavioral sensitivity. Child Psychiatry and Human Development. 1-16.             

Nguyen, T., Schleihauf, H., Kungl, M.T., Kayhan, E., Hoehl, S., & Vrtička, P. (2021). Interpersonal Neural Synchrony During Father–Child Problem Solving: An fNIRS Hyperscanning Study. Child Development. 92(4), e565-e580.